Unsere Ziele

Dringender Aufruf zur Verwendung von SF6-freien Technologien in elektrischen Schaltanlagen

Im Rahmen ihrer Verpflichtungen im Rahmen des Kyoto-Protokolls hat die EU die F-Gas-Verordnung zur Kontrolle der Emissionen klimaschädlicher fluorierter Treibhausgase (THG) angenommen. Laut dem Weltklimarat der Vereinten Nationen steht Schwefelhexafluorid (SF6) an der Spitze der Liste der schädlichsten Treibhausgase (THG), da es 23.500 mal stärker ist als CO2und 3.200 Jahre lang in der Atmosphäre bleibt.

Die F-Gas-Verordnung hat die Verwendung von SF6 verboten, wenn weniger schädliche Alternativen zur Verfügung stehen. Allerdings sah der Text, der 2015 in Kraft getreten ist, eine Ausnahme vom allgemeinen Verbot der Verwendung von SF6 zu Isolierzwecken in elektrischen Schaltanlagen vor, da damals argumentiert wurde, dass alternative Technologien nicht marktreif seien. Gleichwohl forderten die Mitgesetzgeber der EU die Kommission auf, diese Ausnahme spätestens im Juli 2020 neu zu bewerten, um ihre Anwendung nach Möglichkeit zu verbieten.

Heute gibt es für die Elektrobranche SF6-freie Technologien, die kostengünstig, technisch realisierbar, energieeffizient und zuverlässig sind. Dennoch ist die Marktdurchdringung dieser Lösungen nicht so schnell wie erwartet. Bei Ausschreibungen kommen diese selten zum Zug, daher weiß die Industrie insgesamt entweder nicht das es Alternativen gibt oder sie zeigen sich nicht besorgt darüber, dass es immer noch einen starken und expandierenden SF6-Markt gibt. Die aktuelle F-Gas-Verordnung unterstützt diesen Status quo durch einen Ansatz, der darauf abzielt, SF6-Gas einzudämmen und zu verwalten, anstatt aktiv SF6-freie Alternativen zu fördern. 

Darüber hinaus haben Schaltanlagen eine lange Lebensdauer von bis zu einem halben Jahrhundert. Daher wird es noch Jahre dauern, bis die Auswirkungen eines Verbots von SF6 realisiert werden, da jede in einem Netz installierte Schaltanlage weitere Emissionen für die nächsten Jahrzehnte bedeutet. Somit ist die Installation neuer SF6-Schaltanlagen zu vermeiden. 

Desweiteren wird die fortschreitende Dezentralisierung der Energieerzeugung voraussichtlich zu einem erhöhten Bedarf an Schaltanlagen im Stromnetz mit entsprechend erhöhten SF6-Gasemissionen führen, wenn deren Einsatz in Mittelspannungsschaltanlagen nicht kurzfristig verboten ist. Die EU muss nun dringend handeln. 

Wir fordern die Europäische Kommission auf, unnötige klimaschädliche Emissionen zu stoppen und unverzüglich einen Vorschlag zur Änderung von Anhang III der F-Gase-Verordnung zu veröffentlichen, um die Verwendung von SF6-Gas im Elektrobereich zu verbieten, wodurch Impulse für technologische Fortschritte geschaffen werden und klare Impulse für die Verbreitung der verfügbaren SF6-freien Technologien gegeben werden.

SF6-Gas für den Einsatz in Mittelspannungs-Schaltanlagen bis 36 kV kann sofort verboten werden, bei für höhere kV-Schaltanlagen können kurzfristige Zeitpläne festgelegt werden.

Schließlich fordern wir spezifische Anreize der EU, um Behörden zu ermutigen, Akteure des Privatsektors bei der Ersetzung alter Anlagen durch SF6-freie Schaltanlagen zu unterstützen, sowie finanzielle Anreize zu schaffen, um den Privatsektor zu umweltfreundlichen Lösungen zu bewegen.

Unterstützer von Green Switching

Die folgenden Organisationen sind Unterstützer und Mitwirkende des Green Switching Forums.